Festabend: 40 Jahre Tennis bei der DJK Karlsruhe-Ost

40 Jahre Tennis bei der DJK Karlsruhe-Ost e.V.

Am Samstag, den 7. Mai 2016 fand im Clubhaus der DJK Karlsruhe-Ost ein Festabend anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Tennisabteilung statt. 1. Vorsitzender Bernd Breitkopf konnte zu diesem Anlass rund 40 ehemalige und heute aktive Tennisspieler und -spielerinnen begrüßen, die der Einladung von Seiten der Vorstandschaft gefolgt waren. Insbesondere bedankte er sich bei allen, die in den vergangenen vier Jahrzehnten als Abteilungsleiter/innen, Beisitzer/innen, Trainer- und Übungsleiter Verantwortung übernommen hatten und haben und namentlich Gudrun Fritz für die Vorbereitung des Jubiläumsabends.

In einem kurzweiligen Rückblick beleuchtete der Ehrenvorsitzende des Vereins und früher selbst aktiver Tennisspieler, Günter Fritz, die Anfangsjahre und die Entwicklung der Tennisabteilung:

Mitte Juni 1975 lud die damalige Vorstandschaft unter Federführung von Gert und Peter Baumstark alle Tennisinteressierten des Vereins ein, sich in die im Clubhaus ausliegende Liste einzutragen. Die erhalten gebliebenen Aufzeichnungen ergaben, dass 60 Beitrittserklärungen abgegeben wurden. Der Bau der drei Tennisplätze wurde damit sofort in Angriff genommen, der Umbau des Clubhauses, also die Erweiterung im Kellerbereich (Umkleide- und Duschräume von außen begehbar) für Damen und Herren (später nur durch die Damen genutzt) und in späteren Jahren der weitere Ausbau der großen Umkleidekabine für Herren waren angesagt. Und was tat sich auf dem Tennisplatz? Ab 1976 bereits rund 120 Mitglieder (40 Spieler pro Platz) und eine Warteliste mit 60 Personen!!

Die erste Jahresversammlung der Tennisabteilung ergab 1976 folgendes Wahlergebnis:

Abteilungsleiter                    Peter Baumstark
Stellvertreter                        Günter Fritz
Beisitzer                             Rolf Gerich, Klaus Scheidt
Beisitzer und Platzwart        Ekkehard Hornung

In diesem Zusammenhang sind noch die folgenden Abteilungsleiter zu erwähnen: Peter Baumstark, Günter Fritz, Roland Braun, Matthias Baumstark, Dieter Endres, Holger Vogel und heute Alma Raab.

Die Aufnahmegebühr für Mitglieder betrug damals für Ehepaare 300 DM, für eine Einzelperson 200 DM und für Jugendliche 50 DM; für Nichtmitglieder: Ehepaare 400 DM, für Einzelpersonen 200 DM und für Jugendliche 50 DM.

Am 1. Mai 1976, also fast auf den Tag genau vor 40 Jahren erfolgte die Eröffnung der Tennisplätze, gefeiert am darauf folgenden Samstag, den 8. Mai 1976. Die Abteilung lud zu einem Freibier-Abend mit Tanz für alle Mitglieder ins Clubhaus ein.

Im Herbst 1976 ergab die Abrechnung über den Bau der Tennisanlage einen Gesamtbetrag in Höhe von 78.000 DM. Die Aufnahmegebühren sowie die Beiträge der Tennismitglieder, Darlehen, die innerhalb von drei Jahren zurückbezahlt wurden, sowie Zuschüsse halfen dabei, diese Kosten zu decken.

Was ist ein Tennisverein ohne Clubmeisterschaften? Schon im ersten Spieljahr 1976 fanden die ersten Clubmeisterschaften mit 19 Damen und 30 Herren statt. Die jeweils ersten 6 Plätze wurden errungen von

1. Platz                Gudrun Fritz                         Werner Cornelius
2. Platz                Heidrun Gerstenäcker           Ekkehard Hornung
3. Platz                Brigitte Wörner                     Heinrich Simon
4. Platz                Erika Kellermann                  Dietmar Kellermann
5. Platz                Elisabeth Zech                     Peter Baumstark
6. Platz                Ursula Cornelius                   Hansjörg Haubner

Eine Kuriosität im Rahmen einer der späteren Clubmeisterschaften war das Endspiel Martin Biedermann gegen Klaus Bühler. Da nach Beginn des Spiels ein starker Dauerregen einsetzte, wurde das Spiel kurzfristig in die Tennishalle nach Linkenheim verlegt. Das besondere war: alle Zuschauer fuhren mit! Das Ergebnis ist leider nicht überliefert.

Aus den Clubmeisterschaften ergaben sich Ranglisten für Damen und Herren, die dann die Grundlage bildeten für die Mannschaftsaufstellung der künftigen Meden-Spiele. Die Ranglisten waren auch Grundlage für Forderungsspiele. Eine legendäre Begegnung, die mehrfach im Laufe der Saison ausgetragen wurde, war Alphonse Hollaender gegen Herbert Klaiber. Nicht nur die hochrangige Begegnung, sondern auch die Diskussionen über „aus oder nicht aus“ gaben für die Zuschauer eine prächtige Unterhaltung – Nicht zu vergessen: Herberts gespendete Kuchen waren eine Sensation!

Noch im 1. Jahr wurde das Jugendtraining mit den ersten Trainern Jürgen Strübel und Werner Cornelius aufgenommen. Auch Freundschaftsspiele wurden von der neu gebildeten Herrenmannschaft gegen PSV und TCR ausgetragen, um Spielerfahrung zu bekommen.

1977 war das erste Jahr, an dem die Herren-Mannschaft in der Meden-Runde teilnahm und mit dem 2. Platz gelang eine große Überraschung. Hier die Ergebnisse: DJK – Turnerschaft Mühlburg 7:2, DJK – Söllingen 7:2, DJK – ASV Hagsfeld 6:3 und DJK – ESG Frankonia 1:8.

Eine weitere Kuriosität: Wer kannte nicht unseren legendären Platzwart Edgar Knodel. Zuständig für Fußballplätze und einige Jahre auch für die Tennisplätze. Bei Medenspielen und Turnieren war außer Beifall jeglicher Lärm, Unterhaltung, Lachen usw. unerwünscht. Es war für Edgar eine Freude, an solchen Tagen den Fußballrasen zu mähen, insbesondere entlang des Tennisplatzes.

Auch an große Sportereignisse wagten wir Neulinge uns. Am 28. Mai 1977 nahm unsere Herren-Mannschaft am 8. DJK-Bundessportfest in Mainz teil, mit dem Erfolg: alle 6 Spiele verloren!

Im Jahr 1977 wurde die Damen-Mannschaft gegründet und in ihrem unnachahmlichen Gewinnstreben nicht immer als die Besten, aber im Après-Tennis als die Lustigsten gefeiert. Bekannter Auftritt: einheitliches „Tennisköfferchen“ mit Piccolo und natürlich auch Tennis-Utensilien.

Mancher kann sich noch erinnern: Kleinfeldturnier 1977 der Fußballer mit einem Einlagespiel der Tennis-Damen und Gert Baumstark als Schiedsrichter.

Weitere Highlights waren: Die Clubmeisterschaften endeten meist mit Tanz und Programm, wie Modeschau mit Tenniskleidung vergangener Epochen oder einem Playback-Auftritt der Baumstark-Familie und weiterer Mitglieder. Gründung einer Freizeitmannschaft, um Spielerinnen und Spielern die Möglichkeit zu geben, mit Vereinsfremden unter Turnierbedingungen zu spielen. Beteilige waren: Wolfartsweier, Linkenheim (heute noch Verbindung), TC Rüppurr, Rot-Weiß Baden-Baden, KTV, Tennisfreunde Daxlanden. Die Teilnahme am Tennis-Hardtwald-Turnier (DJK/MTV/KTV/FSSV) war obligatorisch. Einmal auch auf  unserer Anlage, Organisation durch uns.

Einige Jahre wurden 3 Jugendmannschaften betreut (Jungen, Mädchen und eine Mädchen-Mannschaft zusammen mit Mädchen vom MTV). Im Rahmen eines Diözesan-Sportfestes (Tennis-Senioren) auf unserer Anlage konnten wir u.a. den damaligen Diözesan-Präses, Pfarrer Walter Schmitt aus Bruchsal, als aktiven Teilnehmer begrüßen. Auch Ausflüge der Tennisabteilung nach Rosshaupten mit Tennis in der Halle und Wanderern sowie die Abende mit Riesen-Gaudi im Hotel Kaufmann waren angesagt. Ebenso Straßenbahnfahrten mit Günter Bühler.

Die Ausflüge und sonstigen „Events“ wurden organisiert von Albert Kurzmann und Getrud Grammetbauer: Mehrtägige Fahrten mit dem „Letschebacher“, u. a. an den Comer See und nach Fulpmes sowie die Gaudi-Turniere jährlich in der Halle im Winter sind uns noch gut in  Erinnerung

Heute ist der Tennis-Boom leider vorbei! Viele Vereine müssen Teile ihrer Plätze still legen wegen zu geringen Mitgliedszahlen. Jugend kann man zurzeit nicht mehr für Tennis begeistern, d.h. keine Jugendmannschaften mehr. Bei uns zählen wir auch nur noch 40 Mitglieder; dennoch wünschen wir unserem Verein eine aktive, attraktive Tennisabteilung mit guten Ideen zur Fortführung einer 40-jährigen Tradition.

Einen weiteren Höhepunkt bildete die vom früheren Tennis-Jugendtrainer Jürgen Strübel gebotene Vorführung einer DJK-Revue aus den 1980er Jahren bei uns im Clubhaus, die bei allen Beteiligten große Begeisterung auslöste.

Günter Fritz/Bernd Breitkopf