Geschichte 18

Aus der Geschichte (18)

Fußball

Die nicht am Spielbetrieb teilnehmende 2. Mannschaft der DJK Ost errang Ende November 1929 einen klaren 5:2 Erfolg gegen die DJK Mittelstadt. In dem Spielbericht hieß es: Die Gegner lieferten sich ein hartes und schnelles Spiel. Ost hatte in der ersten Halbzeit das Spiel vollständig in der Hand und drückte den Gegner nach Belieben in seine Hälfte. Nachdem Mittelstadt einen Elfmeter verschossen hatte, ging es mit 2:1 für Ost in die Pause. Nach Seitenwechsel war es gerade umgekehrt, aber an der Ost-Verteidigung scheiterten alle Versuche Mittelstadts, das Resultat zu verbessern. In den letzten 10 Minuten drängte Oststadt wieder und konnte noch dreimal skoren. Lattenschüsse und Pech verhinderten weitere Erfolge. Schiedsrichter Olböder leitete sehr gut. Bereits zuvor hatte die Zweite die Reserve-Mannschaft der DJK Pforzheim-West mit 3:1 besiegt.

Wesentlich schwieriger gestaltete sich nach wie vor die Situation der ersten Mannschaft in der Gauklasse. Auch ein Anfang November 1932 ausgetragenes Freundschaftsspiel gegen Pforzheim-West ging klar mit 2:6 (1:4) verloren, so dass die Hoffnung auf einen ersten sportlichen Erfolg noch in weiter Ferne lag.

DJK-Gauklasse Gruppe Nord (Stand: 10. Dezember 1932)

    Spiele Torpunkte Fairpunkte Zusammen  Tore

1. Daxlanden       7     14         7       21        47:11

2. Grünwinkel      7     11         6       17        24:9

3. Ersingen        7      8        7        15        25:12

4. Bruchsal St. Peter 7      7        4        11        20:20

5. Mittelstadt       5      4        4        8        15:12

6. Karlsdorf        5      4        3        7         15:13

7. Reichenbach     5      2        5        7         7:28

8. Karlsruhe-Ost    7      0        7        7         5:53

Von einem Kuriosum berichtet der Badische Beobachter vom 21. November 1932, als beim Freundschaftsspiel der Jugendmannschaften der DJK Ost gegen die DJK Karlsruhe-Süd der Schiedsrichter in Folge vollständiger Inkompetenz noch in der ersten Hälfte ausgewechselt werden musste, um Ruhe und Ordnung in das Spiel zu bringen. Das Spiel endete im übrigen 2:2.

Handball

Eine gute Rolle spielten weiterhin die Handballer der DJK Ost in der Gauklasse I Bezirk Karlsruhe hinter dem hohen Favoriten aus Untergrombach. Dennoch musste die Mannschaft die ersten Federn lassen, als es im November 1932 nur zu einem 6:6 gegen die DJK Mittelstadt reichte und man gegen den viel schwächer eingeschätzten Gegner aus Durlach zu Hause sogar 1:2 verlor. Das Spiel gegen die DJK Mittelstadt verlief nach dem Zeitungsbericht hart an der Grenze des noch Erlaubten und warf die Frage nach dem Fairplay-Gedanken einmal mehr auf, da immer mehr Spiele zu diesem Zeitpunkt an Härte zugenommen hatten, wie vielerorts bereits beklagt wurde.

    Spiele  Gew.  Un.  Verl.  Tore  Technik  Ethik  Gesamt

1. Untergrombach   5     5      0    0    30:8    10       4      14

2. Karlsruhe-Ost     5     3      1    1    27:13    7       5      12

3. Mittelstadt       3     2      1    0    17:13    5       3       8

4. Pforzheim        5     1      1    3    11:15    3       4       7

5. Durlach          6     1      1    4    12:26    3       4       7

6. Busenbach       4    0      0    4     3:25    0       4       4

Bannerweihe der DJK Mittelstadt

Einen Festakt der besonderen Art beging am 13. November 1932 die DJK Mittelstadt von St. Stephan, als diese die erste Bannerweihe der DJK in Karlsruhe feierte. Bereits um 8 Uhr morgens war die Stephanskirche restlos gefüllt, als Jungmänner und Jugendkraftler mit ihren Fahnen und Wimpeln in die Kirche einzogen. Auf die Festpredigt von Prälat Dr. Stumpf folgte der Weiheakt: „Langsam entrollte sich das neue Banner, auf goldenem Grunde der himmelstürmende schwarze Aar (Mhd.: Greifvogel), herrliches Sinnbild Deutscher Jugendkraft“. Dem kirchlichen Festakt folgte am Abend eine weitere Feier im alten Gesellenhaus, das bis auf den letzten Platz gefüllt war. Unter den Augen des DJK-Diözesanvorsitzenden Prestel aus Rheinhausen wurde ein abendfüllendes Programm geboten, unter anderem der Einakter „Der Reich-Sucher“ (verfasst 1931) des Münchner „Dichterpräses“ der katholischen Jugend Ludwig Hugin.

 

Bernd Breitkopf