Am Samstag hieß es wieder Gameday für die in dieser Saison bisher ungeschlagenen Giants. Gegner war die im letzten Jahr noch in der 2. Bundesliga spielende Mannschaft aus Konstanz. Die breitere Brust vor dem Spiel, das in Calw ausgetragen wurde, hatten jedoch die Mannen aus Karlsruhe, nachdem Konstanz das letzte Spiel doch eher überraschend mit 8:12 gegen Stuttgart verloren und die Giants mit einem 14:2 Schützenfest gegen Calw die Tabellenführung gefestigt hatten.

Der passende Matchplan für das Spitzenspiel, den Erfolgscoach Merilä bereit hielt, schien nicht wirklich in den Köpfen angekommen zu sein, da die Giants viel zu selten das umzusetzten wussten, was man sich vorgenommen hatte. Das hohe Pressing der Konstanzer stellte die zwei Reihen der Giants zwar vor lösbare Aufgaben, jedoch schlich sich viel Hektik und Unruhe in das Spiel des Tabellenführers. Kleine Unkonzentriertheiten, auffällig viele technische Fehler und teils falsche Abstimmung im Offensivspiel der Giants zogen sich an diesem Tag durch das gesamte Spiel. Es sollte sich zeigen, dass Goalie Petersen mit einem Sahnetag den Spielverlauf entscheidend prägen würde.

So dauerte es im Anfangsdrittel fast 15 Minuten bis Merilä nach Vorlage von Tervahartiala einen der sich häufenden Abschlüsse zur verdienten Führung im Tor unterbrachte. Ganze 32 Sekunden später überspielte Konstanz gar zu leicht die Reihen von Karlsruhe und schloß einen Angriff zum 1:1 Ausgleich ab. Die Intensität des Spiels nahm zu und nach aggressiver Balleroberung von Uebereck leitete Haupt den Ball an Berg weiter, der den Ball in typischer Berg-Manier im Tor der Konstanzer unterbrachte. Mit einer knappen 2:1 Führung ging es in die Pause.

Merilä sah sich in der ersten Pause, angesichts der Hektik und fehlenden Sicherheit, genötigt die zwei Reihen etwas umzustrukturieren. Mit Erfolg: Defensiv lieferten die Giants von nun an eine verbesserte Leistung. Nach 5 gespielten Minuten erzeugten Wüst und Pöyilö viel Druck auf die ballführende Mannschaft der Konstanzer und Pöyilö passte den eroberten Ball zielstrebig zu Spielertrainer Merilä, der erneut knipste und sein Torekonto auf 9 schraubte. Die 3:1 Führung wurde nun gut verteidigt. Offensiv fehlte entweder Präzision, das Quäntchen Glück oder man fand den Meister im gegnerischen Torhüter, der den Giants das Leben schwer machte. Konstanz erhöhte nun noch einmal die Schlagzahl und die gut verteidigenden Giants hatten mit Goalie Petersen zusätzlich einen famosen Rückhalt der etliche Bälle entschärfte. Nach 16 Minuten im 2. Drittel konnten die Konstanzer dann doch mit einem schnellen Konter auf 3:2 verkürzen.

Ein flammender Appell von Spielerfrau André in der Kabine, nach mehr Freude und Spaß am Spiel, nahmen sich die Giants zu Herzen und starteten hellwach und präsent ins letzte Drittel das man in Unterzahl begann. Die 120 Sekunden wurden abgebrüht und mit Bravour überstanden. Die Giants fanden Gefallen an ihren Stärken und kombinierten fröhlich Richtung gegnerisches Tor. Konstanz hatte nun wenig Zugriff zum Spiel, das die Karlsruher in den letzten 20 Minuten klar dominierten. Zahlreiche Offensivaktionen rollten auf die Konstanzer zu bis nach 12 gespielten Minuten erneut Merilä nach Pass von Grasser sehenswert seine technische Raffinesse unter Beweis stellte und auf 4:2 stellte. Eine Unkonzentriertheit im Defensivspiel der Giants ermöglichte dem Gegner noch einmal den 4:3 Anschlusstreffer. Dabei sollte es bleiben.

Herausragend an diesem Tag die Leistung von Goalie Petersen, der von seinen dankbaren Mitspielern nach Spielende umtanzt wurde. Tief durchatmend, glücklich über die Herbstmeisterschaft und im Nachhall der freudigen Kabinengesänge des Spitzenreiters resümierte Coach Merilä süffisant: „ Nicht gut gespielt, aber trotzdem verdient gewonnen!“
Das Fazit nach der Hälfte der Spielzeit fällt im Anbetracht der Tabellenführung sehr positiv aus und macht Freude auf die kommenden Aufgaben im nächsten Jahr! Mit einem weinenden Auge müssen an dieser Stelle Pöyilö und Haupt verabschiedet werden, die beruflich bedingt ihre Einsätze bei den Giants mit diesem Sieg beendeten. (JG)