Festrede zum 60-jährigen Jubiläum

60 Jahre DJK Karlsruhe-Ost nach der Wiedergründung 1954

Festabend am 11. Juli 2014

 Festrede

 „Wie bekannt, wurde die Deutsche Jugendkraft durch das nationalsozialistische Regime verboten und das Eigentum eingezogen. Die Deutsche Jugendkraft Karlsruhe-Ost verlor dabei ihr eigenes Turngerät: einen Barren, ein Pferd, ein Reck, 2 Matten und einige Bälle. Der Sportplatz (…) wurde anderen Zwecken zugeführt und war nach Kriegsende durch Bunker- und Stellungsbau (Flakstellung) in einem Zustand, dass er trotz sofortiger Rückgabe an den seinerzeitigen Rechtsnachfolger – die katholische Dekanatsjugend – nicht mehr für sportliche Zwecke verwendbar war“.

Mit diesem Zitat und dieser Schilderung aus einem Schreiben des damaligen Ersten Vorsitzenden Franz Hartmann aus den 1950er Jahren heiße ich Sie/Euch recht herzlich willkommen.

Vor dem Neubeginn des Vereinslebens vor 60 Jahren stand und steht zunächst das Ende. Dieses war für die DJK-Vereine seit 1933 bittere Realität geworden, nachdem die nationalsozialistischen Machthaber die der Katholischen Kirche angehörenden Verbände und Vereine zunächst verfolgten, schließlich verboten und ihrer wenigen Habe beraubt hatten. Wie viele Mitglieder die DJK Ost damals hatte, ist nunmehr bekannt. Anhand einer 1932 durchgeführten Kirchenvisitation von St. Bernhard wurden damals auch alle zur Kirchengemeinde zählenden Gruppen statistisch erfasst. Jenes im Erzbischöflichen Archiv in Freiburg überlieferte Visitationsprotokoll vom 4. Juni 1932 belegt für die DJK Ost insgesamt 76 aktive Mitglieder.

Wenn man sich vor Augen führt, dass der Verein damals mit 2 Fußballmannschaften, 1 Schülermannschaft, 2 Handballmannschaften (Großfeld), einigen Leichtathleten sowie einer Musikkapelle bei Festivitäten unterwegs war, so darf man von einem ausgefüllten Vereinsleben sprechen. Interessant ist auch die Schilderung des Milieus der Oststadt zum damaligen Zeitpunkt, das ebenfalls überliefert ist: hier ist von Armut in einem von Arbeitern und Studenten bewohnten Viertel die Rede.

Dass die DJK Ost lange Zeit den von NS-Verbänden ausgeübten Schikanen widerstanden hat, belegt ein Eintrag im Kirchenkalender von St. Bernhard aus dem Jahr 1935. Dort war nach wie vor die DJK Ost als Untergruppe des Jungmännervereins St. Bernhard unter ihrem damaligen Vorsitzenden Willi Laub und einer aktiven Handballabteilung aufgeführt und auch der Sportplatz beim Caritaswaldheim wurde noch genutzt. Wann genau das vorläufige Ende der DJK Ost gekommen war, ist bisher noch nicht bekannt, spätestens jedoch am 23. Juli 1935, als das badische Innenministerium das Verbot und die Auflösung der DJK in Baden anordnete.

Jene damals aktive DJK Ost, die sich 1921 dem DJK-Reichsverband angeschlossen hatte, hatte ihren Ursprung in dem 1904 gegründeten katholischen Jünglingsverein der Oststadt. Bereits 1907 ist ein Fußballspiel zwischen den Jugendgruppen von St. Bernhard und St. Peter-und-Paul in Mühlburg überliefert. 1909 erfasst eine im Erzbischöflichen Archiv erhaltene Statistik über Sport treibende Gruppen innerhalb der Katholischen Kirche auch die Karlsruher Oststadt mit der damals 5-größten Gruppe innerhalb der Erzdiözese Freiburg. Dieser Sport treibende Jünglingsverein von 1904 bildet somit den Anfang der DJK Ost, so dass wir heute nicht nur die 60-Jahrfeier nach der Wiedergründung, sondern auch die inoffizielle 110-jährige Gründung unseres Vereins ganz en passant mitfeiern können.

An eine Wiedergründung der DJK Ost unmittelbar nach Kriegsende 1945 auch nur zu denken, war ein Ding der Unmöglichkeit. In der amerikanischen Besatzungszone waren zunächst alle Versammlungen der Deutschen verboten worden, unter das Verbot fielen auch sämtliche Sportveranstaltungen. In allen deutschen Großstädten regierte die Not den Alltag: In Karlsruhe waren von den damals 57.000 Wohnungen nur 12.000 unbeschädigt geblieben, somit rund 80 % zerstört oder beschädigt. Gleichzeitig erhöhte die Rückkehr der im Krieg evakuierten Bevölkerung sowie die aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Vertriebenen die Bevölkerungszahl allein im Jahr 1945 von 60.000 auf 143.000. Der extrem harte Winter 1946/47 verschlechterte die Versorgung der Bevölkerung mit Heizmaterial, die Lebensmittelknappheit führte zu Unterernährung vor allem bei Kindern, deren allgemeiner Gesundheitszustand noch 1947 mit über 54 % als schlecht beurteilt wurde. Vorrangige Ziele mussten sein: Der Wiederaufbau von Wohnungen und Schulen, der gesamten Infrastruktur und von Arbeitsplätzen, die Verbesserung der Lebensmittel- und Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Die Menschen suchten in den Zeiten der Not mehr denn je nach Unterhaltung und Zerstreuung und fanden diese vor allem in den wenigen Kinos und auf den Sportplätzen.

Die Initiative zur Wiedergründung des DJK Dachverbandes nach dem Zweiten Weltkrieg ergriff Prälat Ludwig Wolker. Dabei war man in der grundsätzlichen Frage, ob sich die DJK wieder als eigenständiger Sportverband etablieren oder aber in das Spiel- und Wettkampfsystem der Fachverbände einordnen sollte, noch uneins. Tatsache ist, dass bereits 1948 in Mannheim der erste DJK-Verein in der Erzdiözese Freiburg gegründet wurde, dem weitere Vereine folgten und schließlich 1952 die DJK Diözesangemeinschaft Freiburg entstand. Die letztendliche Entscheidung, die DJK-Vereine in den allgemeinen Spiel- und Wettkampfbetrieb zu integrieren, war der richtige Schritt und bildete die Grundlage für weitere Vereinsgründungen. Es bleibt aber die Tatsache, dass die DJK erst zu einem Zeitpunkt wieder in das Geschehen eingriff, als der Spiel- und Sportbetrieb bereits in vollem Gange war.

Für die DJK Ost war und ist die 1902 geweihte St. Bernhard-Kirche der Ausgangspunkt ihrer Geschichte, sowohl 1921 wie auch 1954. Jene Kirche war im April und September 1944 durch Brandbomben schwer beschädigt worden, ebenso das Pfarrhaus. Die notdürftige Reparatur des Kirchendaches konnte unter großen Opfern bis 1949 fertiggestellt werden, mit dem Wiederaufbau ging es zu Beginn der 1950er Jahre voran. Von 1953 bis 1954 wurde das Pfarrhaus wieder hergerichtet, im Kirchenkeller unter der Sakristei entstand ein geeigneter Raum für die Jugend. Die Räume des Pfarrhauses und der bei diesem angebrachte Schaukasten war der Treff- und Ausgangspunkt für den Neuanfang der DJK Ost im Jahre 1954. Mit darunter die Jugendlichen Johann Grammetbauer, Volker Hartmann, Dietmar Kellermann, Gerhard Lempert, Konrad Puchinger und Klaus Wachter.

Unter der Leitung von Franz Hartmann sowie Pfarrer Friedrich Ohlhäuser entstand aus den Jugendgruppen von St. Bernhard heraus wieder der Wunsch nach sportlicher Betätigung in einem katholischen Verein. Geistlicher Rat Friedrich Ohlhäuser war 1952 neuer Stadtpfarrer in St. Bernhard geworden und stand der DJK-Bewegung aufgeschlossen gegenüber. Er hinterließ in den 30 Jahren seines Schaffens seine Handschrift in der Zeit des Wiederaufbaus von Kirche, Pfarrhaus und Kindergärten. Franz Hartmann war bereits in den 1920er Jahren aktives Mitglied bei der DJK Ost und in den 50er Jahren Mitglied des Stiftungsrats von St. Bernhard, ebenso wie Karl Grammetbauer und Dr. Franz Gurk, in den 1920er Jahren Vorsitzender des Jungmännervereins St. Bernhard, und damals Landtagsabgeordneter der CDU, der in der Oststadt beheimatet war.

Hinzu kam, dass der 1904 gegründete und bereits genannte Jünglingsverein sein 50-jähriges Bestehen feiern konnte und dessen Mitglieder firmierten inzwischen unter dem Seniorenring, dem weitere frühere DJK’ler, wie Georg Hartnegg oder Philipp Clormann, damals Kirchendiener in St. Bernhard, angehörten. Dieser Dreiklang aus einer aktiven Kirchengemeinde um St. Bernhard, sportbegeisterte Jugendliche und frühere DJK’ler ließ den Verein 1954 neu entstehen.

An Sportbegeisterten hat es 1954 nicht gefehlt, jedoch an allem anderen, wie das eingangs erwähnte Zitat belegt. Um Sportgeräte kaufen zu können und Hallenmieten und Verbandsbeiträge zu entrichten, bedurfte es Geld. Um Geld in die Vereinskasse zu bekommen, bedurfte es zahlungsfähiger Mitglieder und Förderer. Diese wiederum zu erreichen, bedurfte es Zeit und Idealismus, die Franz Hartmann und der erste Geistliche Beirat Kaplan Eduard Klausmann (1953-1958) aufbrachten. Ich zitiere aus einem Rundschreiben zur Mitgliederwerbung 1955:

„Sehr geehrter Herr. Wir möchten heute mit einem besonderen Anliegen an Sie herantreten. Die Jugendarbeit bereitet größere Schwierigkeiten als je zuvor. Da dem jungen Menschen im öffentlichen Leben vielerlei Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung geboten sind, übt die wöchentliche Gruppenstunde kaum mehr eine Anziehungskraft aus. Es muss, um möglichst viele bei der Katholischen Jugend und damit bei der katholischen Kirche überhaupt zu halten, eine Ergänzung gefunden werden, die geeignet ist, den jungen Menschen für unsere Sache zu begeistern. (…) Wir möchten nun die Bitte an Sie richten, der neu entstehenden DJK St. Bernhard als passives Mitglied beizutreten und mit einem Monatsbeitrag von etwa einer Mark – mehr oder weniger entsprechend ihren eigenen Möglichkeiten – die schwere Aufbauarbeit tragen zu helfen.“

In der Tat war eine Wiedergründung – nicht nur in Karlsruhe – ein schwieriges Unterfangen. Aus dem Protokoll der Diözesankonferenz vom 24. Oktober 1954 im Kolpinghaus Karlsruhe werden anhand der Berichte der Delegierten die Probleme geschildert: Mangelnder finanzieller Rückhalt, Übungsleitermangel, große Konkurrenz durch die bereits bestehenden Vereine usw. Zum damaligen Zeitpunkt umfasste der DJK-Diözesanverband Freiburg 7 Vereine, die beim Sportamt gemeldet waren, heute sind es 57.

Und dennoch ging es voran: Zum 1. Januar 1955 verzeichnete die DJK Ost insgesamt bereits 78 Mitglieder, darunter 57 Aktive: 33 Schüler bis 14 Jahre, 23 Jugendliche von 14-18 Jahren, 1 Mitglied von 18-25 Jahren sowie 20 passive Mitglieder und 1 Förderer. Aufgeteilt in Sportarten waren 15 Leichtathleten, 18 Fußballer und 24 Turner (=57 Aktive) erfasst. An Sportanlagen wurden genutzt: Der Platz des Polizeisportvereins sowie die Tulla-Schule, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert. So erteilte die Leitung der Städtischen Schutzpolizei Karlsruhe am 30. April 1955 die Genehmigung zur kostenlosen Nutzung der Polizeisportanlagen, das Städtische Sportamt genehmigte die Nutzung der Tulla-Schule ab Mai 1955 jeweils Freitags für 1,20 Mark / Monat.

In den folgenden Monaten und Jahren war es gelungen, immer mehr Mitglieder an den Verein zu binden, darunter Persönlichkeiten wie Monsignore Dr. Albert Kieser, 1923-1952 Stadtpfarrer in St. Bernhard oder Joseph Groß, 1946-1971 Landrat des Landkreises Karlsruhe oder Wilhelm Baur, Verleger der Badischen Neuesten Nachrichten, um nur einige zu nennen. Aktiv unterstützt wurde der Verein vom genannten Seniorenring St. Bernhard, der mit Spenden und Sammlungen seinen Teil zum Gelingen beitrug.

Die Eintragung in das Karlsruher Vereinsregister erfolgte im April 1955, nachdem sich der Verein seine erste Satzung gegeben und eine Vorstandschaft gebildet hatte. Beim damaligen Geschäftsführer des DJK-Hauptverbandes in Düsseldorf, Wolfgang Massenkeil, wurde gegen eine Gebühr in Höhe von 10 DM die Aufnahme in den Verband beantragt, die Entrichtung des Verbandsbeitrags in Höhe von 50 Pfennigen pro Mitglied und Jahr zugesagt und eine erste Anzahl an Mitgliedsausweisen bestellt. Die Aufnahme in den Badischen Sportbund erfolgte am 18. November 1957, nachdem der Verein bereits Mitglied im Badischen Basketballverband und beim Badischen Turnerbund war.

Die Aufnahme in den Badischen Fußballverband war indessen verbunden mit dem Vorhandensein eines geeigneten Spielfeldes und dieses stellte ein erhebliches Problem – wie eingangs zitiert – dar. Über die ersten Fortschritte beim Neuaufbau eines Spielfeldes berichtete Franz Hartmann die Mitglieder des Vereins im Oktober 1956: „Wir die Jugend von St. Bernhard, richten unsern eigenen und traditionsreichen Sportplatz beim Caritaswaldheim wieder her. Die Stadtverwaltung Karlsruhe hat ihre Hilfe zugesagt und in nicht geringem Maße schon bewiesen. Wir selbst haben den Platz von Stumpen und Sträuchern gesäubert. Die Forstverwaltung stellte uns hierfür Geräte zur Verfügung. Dieser Tage werden nun 300 cbm Muttererde angefahren. Eine amerikanische Arbeitseinheit will uns helfen und das Gelände neu planieren, dann muss neu eingesät werden.“

Da trotz unzähliger Stunden in Eigenleistung der Platz für die erste Saison 1958/59 noch nicht fertiggestellt war, wurden die Fußballer der DJK Ost zunächst Gast auf dem Gelände des FC 21 Karlsruhe. Nachdem die Hürde ein Spielfeld vorweisen zu können genommen worden war, erfolgte im Juni 1958 die Aufnahme beim Badischen Fußballverband. Die DJK Ost, die zum damaligen Zeitpunkt 145 Mitglieder, darunter 100 Aktive zählte, meldete daraufhin 1 Senioren, 1 Junioren (18-21) sowie 1 Schülermannschaft zu den Verbandsspielen 1958/59 an. Da insbesondere dem Fußballsport ein kämpferisches Potential innewohnt – oder wie Sepp Herberger es ausdrückte, der Krieg im Frieden war, sind aus dem Vereinsarchiv auch die ersten beiden Platzverweise des Jahres 1958 überliefert, gegen die Franz Hartmann jeweils Protest eingelegt hatte: beim ersten „Sündenfall“ handelte es sich um die Spieler Johann Grammetbauer und Manfred Wörner.

Auch von seltsamen Begebenheiten weiß der einsetzende Fußballspielbetrieb zu berichten. Ein Auszug aus dem Bericht zum Spiel TSV Schöllbronn – DJK Ost vom 21. April 1959: „Die DJK Ost traf von Ittersbach kommend mit dem Omnibus um 14 Uhr auf dem Sportplatz in Schöllbronn ein. Der Sportplatz machte um diese Zeit trotz beginnenden Regens äußerlich einen bespielbaren Eindruck, obwohl der Platz selbst kurz vor 15 Uhr weder gezeichnet noch mit Tornetzen versehen war. Kurz nach 15 Uhr veranlasste der Schiedsrichter den Trikotwechsel der Schöllbronner Spieler, da beide Mannschaften weiße Trikots trugen. Die Trikots mussten erst im Ort geholt werden! Als der Schiedsrichter um 15:20 Uhr zum Spiel antreten ließ, war kein Ball da – auch der musste erst geholt werden. Als die Mannschaften dann endlich standen, erklärte der Schiedsrichter das Spielfeld (aufgrund des Dauerregens) für unbespielbar.“

Ein wirklicher Höhepunkt für den Verein war die Sportplatzeinweihung und die Bannerweihe der DJK, am Fest Christi Himmelfahrt, den 7. Mai 1959. Auf dem neu angelegten Sportplatz neben dem Caritaswaldheim fand ein Festgottesdienst statt, der von Kaplan Klausmann gestaltet worden war. Nachmittags erfolgte die Platzübergabe mit verschiedenen Festansprachen und sportlichen Veranstaltungen. Ich zitiere aus dem Pfarrführer von St. Bernhard von 1960: „Dieser Tag war eine wohlverdiente Krönung für die vielen selbstlosen Opfer, die notwendig waren, damit die DJK zu ihrem Sportplatz kommen konnte. In einer Zeit, die immer ernsthafter Mittel und Wege für eine sinnvolle Gestaltung der Freizeit vor allem am Wochenende suchen muss, werden derartige sportliche Übungsstätten für die seelsorgerische Betreuung unserer Jugend geradezu unentbehrlich. Die DJK Ost kann auf ihren Sportplatz stolz sein, der sich mit dem frischen Grün seines gepflegten Rasens ausgezeichnet in die herbe, aber gesunde Hardtwaldlandschaft einfügt.“ Zu diesem Zeitpunkt – 1959 – fünf Jahre nach Wiedergründung war im Verein bereits ein reger Spiel- und Trainingsbetrieb und steigende Mitgliederzahlen zu verzeichnen.

Bildeten Fußball, unter der Leitung der Herren Beck und Simon, Leichtathletik und Turnen 1954/55 den Anfang, so kam bereits 1956 eine Basketballabteilung hinzu, deren ersten und einzigen Abteilungsleiter, bis zum heutigen Tage, Karlheinz Heier, ich hiermit begrüße. Nachdem im Juli 1954 die DJK Frauensportgemeinschaft gegründet worden war, entstand auch bei der DJK Ost 1958 eine Frauenabteilung für Turnen und Gymnastik, unter der Leitung von Rita Poprawski und „Fräulein“ Heinzmann. Erste Leiterin der Mädchen-Turnabteilung war Carla Werner. Erweitert wurde das Sportangebot durch eine Tischtennis-Gruppe, die 1965 in die Tischtennis-Abteilung mündete, deren ersten und einzigen Abteilungsleiter bis zum heutigen Tage, Konrad Puchinger, ich hiermit ebenfalls begrüße. Die beachtlichen sportlichen Erfolge der Leichtathleten bei DJK Sportfesten im Bundesgebiet konnten nicht verhindern, dass die fehlenden Trainingsmöglichkeiten schließlich zur Auflösung der Abteilung führten. 1970 erweiterte die Fußball-AH-Abteilung das sportliche Angebot, ebenso 1976 die Tennisabteilung und schließlich 2010 unsere Floorball-Abteilung.

Galaxien entfernt von Internet, Email, Facebook und Spielerpass-online bewegte sich vor 60 Jahren ein Verein in einem Modus der Kommunikation und Mobilität, der uns heute fremd ist. Auswärtsspiele mit dem Fahrrad oder Omnibus, Briefe und Postkarten wanderten zwischen Vereinen und Verbänden und regelten Spielbetrieb, Sitzungen und vieles mehr. Galt es vor 60 Jahren einen Verein quasi aus dem Nichts neu zu entwickeln, stehen wir heute vor anderen und nicht geringen Herausforderungen in einer sich verändernden Gesellschaft. Diese Herausforderungen zu meistern, kann und wird nur gelingen, wenn viele sich weiterhin engagieren und Ihre individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten einbringen. In diesem Sinne gilt mein Dank allen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ihren ganz persönlichen Beitrag für die DJK Karlsruhe-Ost als Gesamtverein sowie für die einzelnen Abteilungen geleistet haben. Dank gilt selbstverständlich auch den verstorbenen Mitgliedern, deren Andenken für uns eine Verpflichtung ist. Dank gilt auch unserem Dachverband, dem DJK Diözesanverband Freiburg sowie den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Seelsorgeamtes ebenso unserer Pfarrgemeinde St. Bernhard für die vielfältige Unterstützung bei unseren Anliegen.

In diesem Sinne auf weitere 60 Jahre.

Bernd Breitkopf
1. Vorsitzender