Am Donnerstag, den 22.11.2018, hielt Dipl.-Ing. Dirk Maier (Roth Hydro GmbH) einen tollen Vortrag zum Thema Wasser und Wasserbau in Ruanda.

Ruanda grenzt im Norden an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden an Burundi und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Hier verläuft auf 3000–4000 Meter Höhe die Afrikanische Hauptwasserscheide zwischen den Quellgebieten des Weißen Nil und des Kongo. Im Grenzgebiet zu Kongo und Uganda liegen die bis 4500 Meter hohen Virunga-Vulkane, auf denen in mittlerer Höhe die seltenen Berggorillas leben. 

Für seinen Arbeitgeber (1985 in Karlsruhe-Durlach gegründet) war Dirk Maier bereits mehrfach in Ruanda, um dort an der Sicherstellung der Wasserversorgung im Land mitzuarbeiten. Eindrücklich schilderte er die Lage der Menschen in den Städten Kirali und Gisenyi, und deutlich dramatischer ist es noch auf dem Land. Haben in der Stadt 18% der Bevölkerung eine Stromversorgung, sind es auf dem Land ganze 2%.

Dirk Maier konnte mithelfen, aus versandeten Wasserläufen selbstreinigende Kanäle zu machen, die aufgrund besserer Steigung den Sand ausspülen. So muss nicht permanent nachgebessert werden, die Qualität des Wassers ist deutlich höher. Und die Stromversorgung ist deutlich stabiler. In zwei Flaschen demonstrierte er die ruandischen Wasser – deutlich sandfarben und nicht zu vergleichen mit europäischem Wasser.Die Kinderarmut in Ruanda ist groß. Hier konnte er mit einem DJK Ball und einem Satz Trikots eine kleine Freude bereiten. Allerdings herrscht auch hier Schulpflicht, man ist sich der Bedeutung von Bildung sehr wohl bewusst. Dies zeigt auch ein Blick auf den 500 Francs Schein, auf dem Kinder vor Laptops zu sehen sind.

Ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 8% lässt auf eine gute Zukunft hoffen. Auch die gegenwärtige Situation zur Gleichstellung der Frau kann sich sehen lassen. Im Gender Development Index (Entwicklungsindex der Geschlechter) 2015 der Vereinten Nationen, der die Unterschiede im sozioökonomischen Entwicklungsstand von Frauen im Vergleich zu Männern misst, nahm Ruanda den Spitzenplatz unter allen Entwicklungsländern ein und erzielte sogar bessere Werte (= höhere Gleichheit) als Länder wie Deutschland oder Frankreich.